Die Unterschiede zwischen Caridina- und Neocaridina-Garnelen
Die zwei Garnelengruppen, die am häufigsten im Aquarium gehalten werden, sind Caridina- und Neocaridina-Garnelen. Zu den Caridina-Garnelen zählen unter anderem Crystal Red, Crystal Black und Taiwan Bee. Bei den Neocaridina-Garnelen denkt man vor allem an Red Fire (Feuergarnele) und Yellow (Zitronengarnele).
Neocaridina-Garnelen im Aquarium
Neocaridina-Garnelen lassen sich in der Regel leichter halten als Caridina-Garnelen, werden jedoch manchmal fälschlicherweise als „weniger attraktiv“ angesehen – oft, weil man nur die Feuergarnele vor Augen hat. Die Farben sind teilweise weniger intensiv, und durch härteres Wasser sowie höheren pH-Wert sind die Einrichtungsmöglichkeiten etwas eingeschränkter.
Bevor Sie mit Neocaridina beginnen, sollten Sie pH, GH, KH und die Leitfähigkeit Ihres Leitungswassers bestimmen. Leitungswasser ist regional sehr unterschiedlich und kann mancherorts für Garnelen ungeeignet sein. Folgende Bereiche gelten als sicher für Neocaridina:
- pH: 6,5–7,5
- GH: 2–8
- KH: 4–8
- NO2: 0
- Leitfähigkeit: 400–600 µS
Mitunter ist das Verhältnis GH/KH unausgewogen, was zu Häutungsproblemen führen kann. Zielwert: GH/KH ≈ 1,0/0,5. Das lässt sich einfach mit Tröpfchentests messen. Sind die Werte nicht im Lot, können sie gezielt mit Mineralien angepasst werden.
Alternativ können Sie Osmosewasser nutzen und es z. B. mit „Bee Shrimp Mineral GH/KH+“ remineralisieren. Damit wird das GH/KH-Verhältnis automatisch passend eingestellt und die Wasserwerte bleiben optimal für Neocaridina.
Caridina-Garnelen im Aquarium
Caridina-Garnelen gelten oft als farbintensiver. Das kommt jedoch nicht von selbst: Caridina stellen höhere Ansprüche an Einrichtung und Wasserwerte als Neocaridina. Ideal sind:
- pH: 5,5–6,5
- GH: 5–6
- KH: 0–1
- NO2: 0
- Leitfähigkeit: 250–300 µS
Diese Werte erreicht man praktisch nur mit Regen- und/oder Osmosewasser oder durch eine entsprechend spezialisierte Aquarieneinrichtung. Beim Arbeiten mit „Spezialwasser“ wird mit Säuren und Mineralien gezielt eingestellt – häufig verwendet wird „Bee Shrimp Mineral GH+“. Für eine stabile pH-Führung empfiehlt sich die Kombination aus Regen-/Osmosewasser und einem pH-senkenden Bodengrund. Reiner Kies hat kaum pH-Einfluss. Regenwasser muss vor der Nutzung gründlich getestet werden; in Industrienähe oder bei verunreinigten Dachrinnen/Tonnen ist davon abzuraten.
Viele Halter setzen auf die Kombination „pH-senkender Bodengrund + Leitungswasser“. Das kann funktionieren, erfordert aber Beachtung: Der Bodengrund bindet KH und ist irgendwann gesättigt. Wechseln Sie deshalb eher wenig Wasser (ca. 10 % alle zwei Wochen), damit der Bodengrund länger wirksam bleibt. Die Standzeit hängt stark von der Zusammensetzung des Leitungswassers ab. Eine dickere Bodenschicht hält meist länger als eine dünne; überschreiten Sie jedoch nicht ca. 5 cm, sonst ist die Durchströmung nicht mehr ausreichend.
Können Caridina und Neocaridina zusammen in einem Aquarium gehalten werden?
Caridina-Arten kreuzen sich nicht mit Neocaridina-Arten. Viele versuchen daher, beide Gruppen gemeinsam zu halten. Davon ist abzuraten, weil die Wasseransprüche sehr unterschiedlich sind. Caridina benötigen z. B. praktisch keine KH, Neocaridina hingegen schon. Besser ist es, das Becken konsequent auf eine Gruppe auszurichten und nicht beide zusammen zu pflegen.
„Messen ist Wissen“ – das ist für beide Gruppen die wichtigste Regel. Nutzen Sie Tröpfchentests und/oder elektronische Messgeräte. Wissen Sie, welches Wasser Sie ins Aquarium geben und wie es die Parameter beeinflusst – das spart langfristig Zeit und Geld.